Tips coinche
Da es sich bei Coinche um ein Teamspiel handelt, und man den Spielpartner nicht enttäuschen möchte, haben Neulinge vielleicht eine größere Scheu, es auszuprobieren – besonders wenn man mit Fremden spielt. Deshalb hier einige strategische Tipps für Anfänger.
Man sollte sich zunächst mit der unterschiedlichen Rangfolge der Karten in der Trumpf- bzw. Nicht-Trumpffarbe vertraut machen. Etwas einfacher wird das, wenn man als Anfänger ohne die Option „alle Trumpf / kein Trumpf“ spielt. Zudem erfordern diese beiden Spielarten teilweise ein etwas anders Vorgehen. Die nachfolgenden Empfehlungen gelten deshalb für Spiele mit einer Trumpffarbe.
Um ein Erstgebot abzugeben, sollte man mindestens 4 Stiche bekommen können. In der Trumpffarbe kann man jeweils einen Stich erwarten für den Buben und die Neun und weiter ab der 4. Trumpfkarte. Zusätzlich kann man für jedes Ass in einer Nicht-Trumpffarbe einen Stich einplanen. Als Partner kann man für jede dieser Karten das Gebot um 10 Punkte erhöhen. Weitere 20 Punkte ergeben sich für Dame und König, wenn sie beim gleichen Spieler sind („Belote“).
Normalerweise sollte man mindestens drei Karten – darunter Bube und Neun - der Trumpffarbe haben, um ein Spiel mit einer Trumpffarbe anzusagen. Ausnahmsweise kann man auch nur mit einer der beiden Karten ein Gebot abgeben, wenn man ein sehr starkes Blatt hat (mindestens 5 Trümpfe bzw. Asse). Man beginnt dann üblicherweise das Gebot mit „82“, egal wie stark das Blatt ist. Dies ist als eine Frage an den Partner zu verstehen, ob er den Buben oder die Neun hat. Erhöht der Partner dann das Gebot in dieser Farbe, wird das ggf. als Bestätigung gewertet. Hier gibt es je nach Spielsituation (z. B. Gebote der Gegenspieler) einige Unwägbarkeiten. Ich erwähne es jedoch, weil diese Art indirekte Kommunikation weit verbreitet ist und sich nicht unbedingt aus den Spielbeobachtungen erschließen lässt.
Man sollte so viele Punkte bieten, wie man mit Sicherheit erreichen kann. 10 Punkte zu viel geboten können einen Unterschied von 150 oder mehr Punkten bedeuten! Andererseits sollte man bei einem guten Blatt auch entsprechend hoch bieten, um sichere Punkte mitzunehmen.
Die Strategie beim Ausspielen der Karten entspricht grundsätzlich der bei anderen Stichspielen (z. B. darauf zu achten, welche Trümpfe noch nicht gespielt wurden), weshalb ich hier nur auf eine Besonderheit hinweisen möchte: Da der letzte Stich 10 Bonuspunkte bringt, versucht man häufig, für diesen Stich einen Trumpf oder eine anderer hohe Karte in der Hand zu behalten.
Um zusätzliche Erfahrungen zu sammeln empfehle ich, den Spielablauf von bereits beendeten Spielen aus der Sicht von guten Spielern (ELO ab 200) zu betrachten. Während man sich von Zug zu Zug durchklickt, kann man sich Zeit lassen, jeweils überlegen, was man anstelle dieses Spielers als Nächstes tun würde, und dies mit seinen Aktionen vergleichen. Falls er etwas anders tut, versucht man zu ergründen warum.
Diese Anleitung soll nur einige grundlegende Strategien vermitteln. In etlichen Situationen ist eine etwas andere Spielweise erfolgreicher, aber es braucht Erfahrung, um das entsprechend zu erkennen. Eine Rolle spielt z. B. - wer Startspieler ist (besonders in den Spielarten „alle Trumpf“ bzw. „kein Trumpf“) - welchen Charakter der Teampartner hat (eher vorsichtig oder draufgängerisch) - wo die Stärken und Schwächen im Blatt der Gegner liegen (erschlossen aus den Geboten und den eigenen Handkarten) - wie der Punktestand innerhalb der Partie ist Hier beginnt der eigentliche Reiz von Coinche. Viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren!